Ab wann kein plastik mehr
Stand: Kommentare Drucken Teilen. Geschirr aus Bambus, Zuckerrohr, Papier: Es gibt viele Alternativen zu Einwegplastik. Kein Wunder, bald gilt ein Plastikverbot. Doch manche Ersatzprodukte sind schädlich. Juli treten in Deutschland zwei Verordnungen in Kraft. Die eine verbietet europaweit die Herstellung zahlreicher Plastikprodukte, die andere belegt einige Produkte mit einer Kennzeichnungspflicht , informiert die Verbraucherzentrale NRW. Laut Europäischem Verbraucherzentrum Deutschland gilt das Verbot für die Produktion der zehn Einweg-Kunststoff-Artikel, die 70 Prozent des Meeresmülls ausmachen. So dürfen die Hersteller ab Juli unter anderem kein Besteck, keine kosmetischen Wattestäbchen, Luftballonstäbe, Rührstäbchen, Teller, Schalen und Trinkhalme aus Plastik produzieren. Lebensmittel- und Getränkebehälter aus Styropor sind ebenfalls verboten. Mit einem kleinen Aber: Händler und Restaurants dürfen Restbestände weiter ausgeben - damit diese nicht unbenutzt im Müll landen. Weiter erlaubt, aber gekennzeichnet werden müssen etwa Einweggetränkebecher aus Papier mit Kunststoffbeschichtung sowie Feuchttücher, Damenhygieneartikel, Zigaretten und Tabakprodukte mit Filtern.
Ab 2025: Kein Plastik mehr in Geschäften
Im Bereich Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen ist das Einwegplastikverbot damit auf Teller und Besteck inklusive Rührstäbchen und Trinkhalme beschränkt. Aus beiden Materialien, die aussehen wie Styropor, gibt es zum Beispiel To-Go-Menüschalen, da sie Speisen sehr gut warmhalten. Beim Verbot wie auch bei anderen Vorgaben der SUPD liegt der Teufel im Detail. Die EU-Kommission hat erst Ende Mai Leitlinien verabschiedet, die den Mitgliedstaaten als Orientierung dienen sollen, was überhaupt unter die Richtlinie fällt und was nicht. Es wurde bis zum Ende um Definitionen verhandelt: Was ist Kunststoff und was ist kein Kunststoff? Was gilt als Kunststoffbeschichtung? Was ist der Unterschied zwischen einem Teller und einem To-Go Lebensmittelbehälter? Wie ist eine To-Go-Lebensmittelverpackung von einer normalen Lebensmittelverpackung abzugrenzen etc. Es ist davon auszugehen, dass es noch verschiedene Diskussionen darum geben wird, was genau die Verbote in der SUPD umfassen und was nicht. Juli trat das Verbot in Kraft. Dabei handelt es sich aber nur um das Verbot, die Produkte erstmals in der EU auf dem Markt bereitzustellen.
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Wie lässt sich der Plastikverzicht erfolgreich umsetzen?
Das Aus für Plastikbesteck, Plastik-Wattestäbchen und Einwegbecher aus Styropor rückt näher. Die Bundesregierung brachte am Mittwoch die Umsetzung des EU -Verbots auf den Weg. Umweltschützer und auch die kommunalen Müll-Entsorger fordern aber noch Nachbesserungen. Viel zu oft endeten Kunststoffe zudem in der Umwelt oder den Meeren. Ende war in Brüssel der Beschluss gefallen, ab Sommer in der EU Einwegprodukte aus Kunststoff, für die es gute Alternativen gibt, zu verbieten. Das betrifft Wattestäbchen, Plastikbesteck und -teller, Strohhalme , Rührstäbchen etwa für den Kaffee, Luftballonstäbe sowie Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen. In der Corona-Krise hatten Entsorger zuletzt insgesamt steigende Müllmengen gemeldet — aus Angst vor dem Virus wird demnach öfter auf Einweg-Artikel gesetzt. Juli soll es nun eine Ordnungswidrigkeit werden, etwa Plastikbesteck zu verkaufen. Alternativen könnten in Zukunft etwa Holzgabeln an Imbissbuden sein oder bei Gartenpartys mehrfach verwendbare Trinkhalme aus Glas, stabilem Kunststoff oder anderen Materialien.
Plastikverbot ab 2030: Was ändert sich für Verbraucher?
So seien beispielsweise zwar Einwegbecher und Essensschalen aus aufgeschäumtem Polystyrol verbannt, nicht aber solche aus anderen kunststoffhaltigen Materialien. Durchweg positiv beurteilt die Verbraucherschützerin die ebenfalls in der Verordnung enthaltene Kennzeichnungspflicht. Produkte, die nicht vom Verbot erfasst werden, aber für das Plastikmüllproblem besonders relevant sind, müssen fortan Warnhinweise und Hinweise zur richtigen Entsorgung tragen — beispielsweise Feuchttücher, Zigaretten mit kunststoffhaltigen Filtern oder To-go-Becher. Die Einwegkunststoffverbotsverordnung vom 3. Auf europäischer Ebene wurden mit dem Kreislaufwirtschaftspaket unter anderem Änderungen der Abfallrahmenrichtlinie und der Verpackungsrichtlinie beschlossen. Dabei bekräftigte die Europäische Union die Vermeidung als oberste Priorität der Abfallhierarchie. Die Recyclingziele für bestimmte Abfallarten werden ab erhöht. Die Neuerungen mussten bis in nationales Recht überführt werden, was in Deutschland unter anderem mit dem neuen Verpackungsgesetz und durch die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes geschah.